Die Wintersport-Branche entwickelt sich in neue Richtungen und passt sich allmählich an das neue Konsumenten-Verhalten und -Bedürfnisse an. Beim Thema Wintererlebnis geht es schon lange nicht mehr nur um Skifahren oder Snowboarden, sondern um viele weitere Winteraktivitäten.
Wir haben dir die 5 aufkommenden Trends, die Touren- und Aktivitäten-Unternehmen kennen sollten, einmal zusammengestellt.
1. Weltweit wachsende Zahl an Skifahrern, trotz Rückgang im westlichen Markt
In Laurent Vanats Internationalem Bericht über Schnee- und Berg-Tourismus 2016, fällt auf, dass sich im westlichen Markt bereits bei vielen Destinationen ein Rückgang bemerkbar macht. Den Grund hierfür sieht er in der alternden Bevölkerung und im mangelnden Interesse jüngerer Generationen, Wintersport zu betreiben.
Gleichzeitig begegnen wir weltweit einer wachsenden Zahl an Skifahrern, ausgelöst durch neue Märkte im Osten, hauptsächlich in China.
Jedoch weist er daraufhin, dass „in den sich entwickelnden Märkten, der Ski-Konsum pro Skifahrer immer noch niedriger ist als im Vergleich zu den traditionellen Märkten, welches im Gesamtüberblick eine stagnierende Zahl an Skifahrern zur Folge hat."
2. Chinas Wintersport-Branche wächst
Das wachsende Interesse am Wintersport im Land wird durch die erfolgreiche Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2022 angeregt. Ebenso durch die Regierung, welche in die modernste Technik für die Olympischen Spiele investiert.
Hinzu kommt, dass immer mehr Skigebiete ausgewiesen werden, in denen Chinesen das Skifahren und die Begeisterung dafür beigebracht wird.
Als europäischer Wintersportanbieter solltest du dich darauf einstellen, dass mehr Chinesen zum Skifahren in deine Destination kommen werden. Jedoch wird in diesem Artikel auch deutlich, dass viele der chinesischen Skifahrer keine eigene Ausrüstung besitzen. Und, da ihre Skigebiete noch sehr stark auf fliegende Teppiche, Mini-Vans oder Pisten-Raupen zurückgreifen, müssen chinesische Skifahrer in europäischen Skigebieten sich erst mit der Infrastruktur auseinander setzen.
3. Skiurlaube werden immer kürzer
Laurent Vant hat festgestellt, dass traditionell ein Winterurlaub mehr als eine Woche dauerte, denn so hatte der Kunde auch ganztägige Aufenthalte auf den Ski-Pisten. Jedoch hat sich dieser Trend in den letzten Jahren geändert, wo jetzt eine "Ski-Woche auf wenige Tage verkürzt wird, wird die tägliche Fahrt zu den Pisten auf einen Abend reduziert.“
In solch einer Branche kann ein höherer Besucher-Umsatz bei gleichzeitigem Wachstum an Unternehmen zu geringeren Umsätzen der einzelnen Unternehmen führen. Um das zu verhindern, gibt es 2 Möglichkeiten:
- Destinationen müssen mehr Touren und Aktivitäten für Kunden anbieten und sie so zu animieren, länger zu bleiben
- Destinationen müssen härter arbeiten, um mehr Besucher anzulocken.
Der Schlüssel zu mehr Umsatz liegt darin, mit anderen lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten.
4. Neue Möglichkeiten, neuen Kunden den Sport selbst und die Infrastruktur näher zu bringen
Mit Blick auf die neuen aufstrebenden Märkte sowie die kürzere Reisedauer, sollte man über neue Herangehensweisen nachdenken, wie man Anfängern den Sport beibringt, sodass sie dabei auch Spaß haben. Insbesondere die ersten Versuche einer neuen Sportart sind nicht immer mit Erfolg verbunden. Der Neuling sollte aber nicht abgeschreckt werden, sodass er den Sport und folglich die Region in Zukunft meidet.
Laurent Vant merkt hierzu an: „Ohne angemessene Lernmethoden, die den Skianfängern ermöglichen, nach circa 30 Minuten auf Skiern auch Spaß zu haben, wird die Entwicklung vom Anfänger zum fortgeschrittenen Skifahrer immer schwieriger werden. Der Markt benötigt neue Lernmethoden, die sich nach den (neuen) Kunden richten. Außerdem bedarf es einer höheren Anzahl an Skilehrern, die den Wachstumsperspektiven in China gewachsen sind.“ Abseits der Piste muss den Kunden erklärt werden, wie Sport-Ausrüstung und Infrastruktur zu nutzen sind.
Wenn wir das Beispiel Skifahren nehmen, geht es auch um Planen und das Treffen von Entscheidungen, auch wenn diese für erfahrene Skifahrer und Unternehmen selbstverständlich klingen mögen. Aber man sollte wichtige Fragen beantworten, wie z.B. Wie leiht man Ausrüstung? Wo finden Kunden die besten Preise? Welche Skipässe sollten sie nutzen? Wie findet man einen Skilehrer? Diese Fragen können entmutigend wirken und weitere neue Kunden vom Skifahren abschrecken.
"Die Lösung ist, den gesamten Prozess zu vereinfachen, und zum Beispiel ein „Anfänger“-Paket zu erstellen, bei dem unterschiedliche Partien zusammenarbeiten. Außerdem sollten Sie bereit sein, eine Provision an ihre Vermittler zu zahlen“, so Simon Bosshart in einem früheren Spotlight Interview über den chinesischen Markt. Aktivitäten-Anbieter "müssen anfangen, mit anderen zusammenzuarbeiten, ihre Dienstleistungen zu bündeln und diese auf einem spezifischen Kanal zu verkaufen.”
5. Wintersport umfasst nicht mehr nur das Skifahren
"Wintersport umfasst nicht mehr zu 100% nur Skifahren", sagt Professor Ralf-Dieter Roth, der am Institut für Outdoorsport und Umweltwissenschaften unterrichtet und einer der führenden Experten weltweit ist.
Der Winterurlaub wird zukünftig noch stärker auch andere Outdoor-Aktivitäten wie Snowboarden, Schlittschuhlaufen und Winterwandern einschließen. Reisende möchten in die lokale Kultur eintauchen, insbesondere im kulinarischen Bereich. Gerade diese authentischen Reiseerlebnisse sollten Touren- und Aktivitäten-Anbieter für Reisende ermöglichen. Arbeiten Sie mit anderen Unternehmen zusammen und verkaufen per Cross-Selling die Produkte des jeweils anderen. Vereinfachen Sie Ihren Prozess zum Beispiel mit dem TrekkSoft Partner Netzwerk.
Welchen Einfluss werden diese Trends auf Ihr Unternehmen haben? Schreiben Sie uns unten im Kommentarfeld.
Laden Sie unser kostenloses Ebook herunter und erfahren, wie Sie Ihre Online-Präsenz ausbauen und im kommenden Winter mehr Buchungen generieren können.